Nach §19 des Status vom 13. August 1888 besteht der Krieger und Landwehr- Vereinsvorstand aus dem Präses, dem Schriftführer, dem Rendanten, dem Controleur und sechs Beisitzern. Von einem Vorsitzenden oder Hauptmann ist nicht die Rede, obwohl seit der Gründung die zivile Bezeichnung Vorsitzender oder der militärische Rang Hauptmann im Vereinsleben gebräuchlich war. Während der Nazizeit war der "Kameradschaftsführer" obligatorisch.
Einer der Hauptinitiatoren und Gründer des Krieger- und
Landwehr-Vereins war Kaufmann und Fruchthändler August
Droste.
Seine Funktion als Vorsitzender seit dem Gründungsjahr 1869
muss als sicher angenommen werden und sie ist auch für das Jahr
1901 noch nachgewiesen.
Die Satzung vom 5. Oktober 1905 ist von Anton Stuhldreher
unterschrieben. Der genannte entwickelte in jener Zeit neben
seiner damals erfolgreichen Zeit als Bauunternehmer und
Sägewerksbesitzer auch eine erstaunliche Energie im
öffentlichen Leben.
Er war Bausachverständiger des Amtes Medebach und aktiv in
vielen Vereinen der Stadt Medebach und auch Gründer des
damiligen Bürgervereins.
Am 27. Juli 1909 muß Fritz Wienand, Lange-Müller Hauptmann
gewesen sein. Auch am 4. Juni 1910 beantragt er unter dieser
Bezeichnung die Genehmigung eines Kriegerfestes.
Aber schon am 9. September 1910 beantrag Hauptmann Anton
Stuhldreher eine behördliche Genehmigung.
In der Generalversammlung am 29. Juli 1912 wird Anton
Stuhldreher als erster Vorsitzender wiedergewählt, während
Fritz Wienand zum zweiten Vorsitzenden gewählt wurde.
Er blieb es dann wohl bis zum Ende des ersten Weltkrieges.
Bei der Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit im Jahre 1919 war Anton Schnellen erster Vorsitzender, Franz Althaus zweiter Vorsitzender, Schriftführer Heinrich Schmiedeler und Wilhelm Klotz Kassierer.
Aber schon im näächsten Jahr wurde wieder Fritz Wienand als
erster Vorsitzender gewählt.
Ihm fiel es zu, 1920 das Heimkehrfest der Teilnehmer des des 1.
Weltkrieges 1914-1918 zu organisieren.
Maurerpolier Fritz Hammecke wurde 1926 erster Vorsitzender des
Kameradschaftlichen Vereins und blieb es bis in die 30er
Jahre.
Leider können nicht immer genaue Daten der Zeiten der
Vorsitzenden Zeiten gemacht werden, da in der Zeit von 1869 bis
1937 keine Vereinseigenen Unterlagen vorliegen und alle Angaben
aus privaten Aufzeichnungen, von damaligen Zeitzeugen oder
ehemaligen Zeitungsberichten stammen.
In der ersten noch vorhandenen Niederschrift der
Generalversammlung vom 29. August 1937wird Anton Papenheim aus
der Schurrenstraße als Kameradschaftsführer genannt.
Es ist zu vermuten, dass er bald nach 1933 dieses Amt
übernommen hat.
Er hat diese Aufgabe mit viel Umsicht erfüllt, ohne dem Verein
ein Parteipolitisches Image anhaften zu lassen.
Die Vereinsfahne 1945, vor den in Medebach einrückenden
amerikanischen Truppen in Sicherheit gebracht zu haben, ist
sein Verdienst.
Zweiter Vorsitzender war schon seit 1931 Heinrich Gebehenne,
der während des 2. Weltkrieges auch bis 1943 Kassierer war und
dann Dienstverpflichtet wurde.
Er wurde in der ersten Versammlung nach dem Kriege, am 8.
Februar 1953 als erster Vorsitzender gewählt.
Zum zweiten Vorsitzenden wählte man Hubert Schäfer,
Schriftführer wurde Heinrich Schmiedeler jun. - wie sein Vater
nach dem 1. Weltkrieg. Kassierer wurde der Friseur Fritz
Clement.
Heinrich Gebehenne, auf dessen Engagement die Wiederbegründung
zurückzuführen ist, blieb Vorsitzender bis zum 22. Januar
1956.
Ihm gebührt Dank und Anerkennung für seinen steten Einsatz im
Interesse des Kameradschaftlichen Vereins, dem er bis ins hohe
Alter eng verbunden war.
Hubert Schäfer wechselte dann vom zweiten zum ersten
Vorsitzenden der Kameradschaft.
In dieser Position blieb er bis 1959, um dann mit Franz Middel
zu tauschen, der vordem zweiter Vorsitzender war.
Unter der Vorstandschaft Middel / Schäfer erreichte der Kameradschaftliche Verein Höhepunkte verschiedener Art, wobei das 100 Jährige bestehen im Jahre 1969 herausragt.
Franz Middel führte dem Kameradschaftlichen Verein elf Jahre und musste später wegen Krankheit resignieren. Er war bis zu seinem Tode am 2. Januar 1974 ein Förderer der Vereinsideale, die heute noch wirksam sind.
Am 18. Januar 1970 wurde Heinz Kappelmann zum ersten
Vorsitzenden gewählt. Mit großem Einsatz führte er die
Kameradschaftsvereinigung bis zum 23. Januar 1977 als Edmund
Schüngel die Funktion des 1. Vorsitzenden übernahm.
Aber schon im nächsten Jahr , am 14. September 1978 starb
Edmund Schüngel plötzlich und unerwartet.
Wieder war es Heinz Kappelmann, der am 28. Januar 1979 in die
Bresche sprang und den ersten Vorsitz übernahm. Er wollte
ursprünglich nur für ein Jahr als Vorsitzender fungieren, aber
er erhielt immer wieder das Vertrauen ausgesprochen und konnte
sich dem Votum nicht entziehen.
Als er am 8. Dezember 1983 starb, hatte er 12 Jahre dem
Kameradschaftlichen Verein in Treue und Pflichterfüllung
gedient und mit großem Einsatz erstrebenswerte Ziele erreicht.
Die entstandene Lücke 83/84 in der Zeitfolge der Vorsitzenden
wurde am 21. Januar 1984 geschlossen, als Ulrich Stuhldreher,
ein Enkel des Vorsitzenden bzw. Hauptmanns nach der
Jahrhundertwende, zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.
Er blieb es für eine dreijährige Wahlperiode, in der ein
Beschluss über die Beschaffung einer zweiten Fahne gefasst
wurde und ebenso eine neue Satzung erarbeitet und beschlossen
wurde.
Walter Ristow, schon fünf Jahre zweiter Vorsitzender des
Kameradschaftlichen Vereins, wurde in der Generalversammlung am
18. Januar 1987 zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Unter seiner Leitung feierte der Kameradschaftliche Verein im
Jahr 1994 das 125 Jährige Vereins Jubiläum.
Nach 20 Jähriger Vorstandsarbeit kündigte Walter Ristow an, aus
gesundheitlichen Gründen für das Jahr 2008 nicht zur Wiederwahl
zu kandidieren. Er wurde in der Mitgliederversammlung am
20.01.2008 einstimmig zum Ehrenvorsitzenden
gewählt.
Walter verstarb am 30.10.2008 im Alter von 81 Jahren.
Am 20.01.2008 übernahm Edmund Althaus das Amt des 1. Vorsitzenden, welcher zuvor bereits einige Jahre das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet hatte. Sieben Jahre leitete Edmund Althaus den Kameradschaftlichen Verein vorbildlich bis zu seinem Tod 2015, unterstützt wurde er in all den Jahren immer von seinen Kindern die den Verein auch heute noch im Vorstand unterstützen.
Am 21.02.2016 wurde Andreas Schmidt, welcher bereits seit 2012
2. Vorsitzender war, einstimmig von der Mitglieder Versammlung
zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt und bekleidet dieses
Amt bis zum heutigen Tag.
Unter seiner Leitung feierte der Kameradschaftliche Verein am
11. & 12. Mai 2019 das 150 Jährige Jubiläum auf dem
Marktplatz in Medebach.